ARABICA VS ROBUSTE - DER UNTERSCHIED

Welcher Kaffee ist der richtige für Ihren Geschmack?

Fast jeder leidenschaftliche Kaffeetrinker wird früher oder später mit den Begriffen "Arabica" und "Robusta" in Kontakt kommen. Diese beiden Varianten der Kaffeebohne sind wirtschaftlich am bedeutendsten und deswegen wahrscheinlich auch die bekanntesten Sorten, wenn es um den alltäglichen Kaffeegenuss geht.

Der Kaffee aus der Arabica-Bohne genießt insgesamt einen besseren Ruf und wird häufiger getrunken als der Kaffee aus der Robusta-Bohne. Er hat demnach einen wesentlich höheren Anteil am weltweit produzierten Kaffee (ca. 60-70%).

Doch worin liegt der Unterschied zwischen diesen beiden Kaffeesorten und warum ist der Kaffee aus der Arabica-Bohne weltweit beliebter?

Unterschiede bei Anbau und Form

Bei den Pflanzen der beiden Kaffee-Sorten macht sich bereits ein Unterschied bei der Größe bemerkbar. Während die Pflanze des Arabica etwa fünf bis acht Meter hoch wächst, kann die Pflanze des Robusta sogar bis zu zehn Meter groß werden.

Auch die Form und die Größe der Kaffeebohnen unterscheidet sich: Die Bohnen des Arabica sind größer und haben eine flache, ovale Form mit einer leicht geschwungenen Einkerbung, im Gegensatz dazu sind die Bohnen des Robusta eher rundlich und kleiner und ihre Einkerbung ist gerade.

Im Anbau ist die Robusta-Pflanze - wie schon der Name vermuten lässt - robuster gegen äußere Einflüsse. Schädlinge und hohe Temperaturen sind für diese Kaffeebohne unproblematischer als für den Arabica, welcher eher in Höhen von 600 bis zu 2300 Metern angepflanzt wird. 

 Der Unterschied zwischen Arabica und Robusta

Diese Pflanzen wachsen langsam, benötigen konstante Temperaturen um 15 – 25 °C, ohne Wetterextreme wie Dürre, Frost oder ähnliches und bedürfen insgesamt einer höheren Aufmerksamkeit und Pflege. Arabica wird u.a. in Brasilien und Kolumbien angebaut. Das ideale Anbau-Klima für den Robusta findet sich hingegen in eine Höhe von nur 200 bis 600 Metern in Ländern wie z.B. Vietnam, Indonesien oder Indien.

Auswirkungen auf den Geschmack der Kaffeesorten

Die Höhenlage bestimmt darüber, wie schnell die Kaffee-Kirschen reifen. Je höher die Pflanzen angebaut werden, desto langsamer reifen sie, dadurch können sich komplexe Aromen entwickeln. Der Arabica benötigt wesentlich mehr Pflege bei der Anpflanzung und der Ernte. Der Kaffee der Arabica-Bohne wird als runder, fruchtiger und edler empfunden.

Kaffee aus Robusta-Bohnen schmeckt eher dunkel schokoladig, nussig, erdig und etwas bitter. Aber gerade diese Aromen schätzen besonders die Süditaliener sehr. Das ist auch der Grund, warum traditionelle Espressomischungen bis zu 70% Robusta-Anteil haben.

Auch beim Gehalt an Koffein und Chlorogensäure unterscheiden sich die zwei Kaffee-Sorten - von beidem hat der Robusta ca. die doppelte Menge in sich.
Koffein und dessen Wirkung ist Ihnen sicher bekannt – aber was ist Chlorogensäure?

Dieser Bestandteil wirkt sich sehr stark auf unseren Magen aus. In kleineren Mengen regt er die Verdauung an – das ist unter anderem ein Grund, warum in Italien nach jedem Essen ein Espresso getrunken wird. In größeren Mengen aber belastet er den Magen und kann sogar Magenprobleme verursachen.

Für den Gehalt an Chlorogensäure in Ihrer Tasse ist aber nicht nur die Kaffeesorte ausschlaggebend, sondern auch die Röstung. Je länger und schonender geröstet wird, desto geringer ist der Säuregehalt. Deshalb schlägt auch der schnell geröstete Massenkaffee vielen Menschen auf den Magen.

Robusta oder Arabica: Kaffee bleibt Geschmackssache

Obwohl der Anbau von Robusta als wirtschaftlich vorteilhafter gesehen werden kann, wird gerade im mitteleuropäischen Raum erheblich mehr Arabica getrunken. Der Preis für diesen Kaffee ist in der Regel höher, doch was sagt der höhere Preis über die Qualität aus?

Letztendlich gibt es sowohl beim Arabica als auch beim Robusta richtig gute Kaffees bzw. Kaffeemischungen und genauso häufig Mischungen, die qualitativ weniger ansprechend sind.

Die Zeiten, wo Arabica hochwertig und Robusta minderwertig war, sind auch bereits seit einigen Jahren vorbei. Immer mehr Kaffeebauern kultivieren richtig hochwertigen Robusta, der sich qualitativ vor keinem Arabica verstecken muss.

Im Vordergrund steht das individuelle Geschmacksempfinden. Wer einen kräftigeren Kaffee, mit nussigem, erdigem und etwas bitterem Geschmack und lang anhaltender Crema bevorzugt, ist mit einem guten Robusta sicherlich bestens beraten. Für Menschen mit empfindlichem Magen, die einen Kaffee mit geringerem Koffeingehalt und milderen, runden Eigenschaften bevorzugen, ist ein Arabica die richtige Wahl.

Ob Robusta oder Arabica: Neben der Qualität ist das individuelle Geschmacksempfinden einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl des richtigen Kaffees. 

von Walter Gefäll - 19 Jul, 2023

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